Ein sehr schöner kleiner Bausatz. Tolle Details und alles passt super zusammen. Ohne Schild wirklich an einem (langen) Nachmittag zu bauen. Wird bestimmt nicht meine letzte 2cm Flak bleiben!
Bau und Bemalung
Hier einige Eindrücke aus der Bauphase. Einziges Zubehör; ein gedrehtes Rohr von Voyager aus dem Set für die 2cm Vierlingsflak.
Nach der Grundierung mit Dark Yellow Primer von AK Interactive habe ich Dunkelgelb (initial) von AK Interactive aufgetragen. In meinen Augen ein sehr „schönes“ Dunkelgelb. Die Farbe ist ganz leicht seidenmatt, was bei den späteren Washings hilfreich ist. Die Tarnflecken habe ich mit dem Pinsel aufgebracht und dazu Olivgrün Opt.2 von AK Interactive verwendet. Bei der Tarnbemalung habe ich mich von einem Foto einer 8,8 cm PAK 43/41 inspirieren lassen. Ich finde es mal etwas erfrischend Anderes und wenn man die Fotos von damals betrachtet, dann gab es so viele verschiedene Varianten der Tarnung – warum also nicht auch diese. Ich finde das Ergebnis sehr ansprechend, auch wenn es mich jetzt doch etwas an eine Mickey Mouse Tarnung erinnert.
Da die Farben schon leicht seidenmatt sind, habe ich auf Klarlack vor dem Washing verzichtet. Das Modell erhielt ein leichtes Chipping aus aufgehelltem Dunkelgelb und Panzergrau. Dabei habe ich versucht das Chipping der Nutzung entsprechend anzubringen. Anschließend erfolgte ein Pinwash mit Brown Wash for German Dark Yellow von Ammo of Mig. Das hat direkt auf dem Basislack erstaunlich gut funktioniert. Abschließend noch ein paar Pigmente auftragen und fertig ist das kleine Modell.
Für eine angemessene Präsentation habe ich noch eine einfache Basis gestaltet. Die Büsche bestehen aus Meerschaum und Majoran. Eigentlich wollte ich mit dem Majoran auch versuchen einen laubbedeckten Boden darzustellen, aber irgendwie ist das nicht so ganz geglückt. Jetzt ist alles unter einer dicken Pigmentschicht verschwunden.
Fertiges Modell
Verbesserungen / Problemstellen
Im Verlaufe des Baus und der Recherche sind mir allerdings einige Sachen aufgefallen, die ich hier zusammentragen möchte. Hier sei zunächst auf die tolle Seite von Terry Ashley verwiesen. Dort findet man eigentlich fast alle Infos zu dem Bausatz: PMMS
Unter anderem führt Terry an, dass die V-förmige Vertiefung am Knick im Schild nicht korrekt wäre und verschlossen werden müsste. Habe ich natürlich auch so umgesetzt. Später ist mir aber aufgefallen, dass diese V-Form sehr wohl richtig ist. Oberer und unterer Teil des Schildes sind nämlich zwei separate Bleche, die nur mitteinander verschraubt sind. An dieser Stelle entsteht dadurch ein Stoß. Ich habe versucht, das im nächsten Bild zu skizzieren.
Auf einem Foto aus Wikipedia kann man das sehr schön erkennen. Es handelt sich dabei anscheinend um ein restauriertes Geschütz. Auf Originalaufnahmen konnte ich dieses Detail leider nicht wirklich erkennen – meist reicht die Auflösung nicht.
Wahrscheinlich wäre es also ziemlich korrekt, die V-förmige Nut einfach so zu belassen. Wo sie allerdings nicht hingehört, ist der schmale bewegliche Teil des Schildes. Dies ist ein gebogenes Blech und hier sollte die V-Nut verspachtelt oder mit Lötzinn gefüllt werden!
Die Innenseite der Metallschilde sind bei Dragon leider vollkommen ohne Details. Dazu habe ich einen Vergleich mit den Plastikteilen aufgenommen:
Die Blechwinkel, die obere und untere Hälfte verbinden liegen als PE-Teile bei. Wo genau diese hingehören muss man aber anhand der Plastikteile selber anzeichnen. Die Bleche, mit denen die Querstange befestigt ist, sind in der Metallvariante leider gar nicht vorgesehen. Hier habe ich mir damit beholfen, die entsprechenden Teile aus Plastik vorsichtig abzuschälen und auf das PE-Schild zu kleben. Die genaue Position der Querstange muss man auch von den Plastikteilen übernehmen. Genau arbeiten, sonst hängt später das ganze Schild schief!
Kommen wir zum Visier. Hier habe ich zwei Fehler eingebaut, obwohl Terry auf PMMS genau beschrieben hat, wie es eigentlich richtig aussehen muss. In der Baustufe 9 fehlt beim Schwebekreisvisier auch das Teil A31 zwischen die Teile A17 und D8 (siehe folgende Abbildung):
An der Baugruppe H (Halterung für die Visiereinrichtung) ist D4 das korrekte Teil für das Schwebekreisvisier. Bei der Montage der Baugruppe H auf den Seitenteilen (A1, A2) sollte das folgende Referenzfoto beachtet werden:
Der Bausatz vereinfacht hier etwas. Man sollte an dieser Stelle aber nicht spachteln… dann bleibt es näher am Vorbild.
Bauteil A19 (Baugruppe D) schein eine Rohrzurrung / Transportsicherung zu sein. Ist diese geöffnet, fällt der Bügel anscheinend nach vorne um. Hierzu habe ich kein wirklich aussagekräftiges Foto gefunden, aber in der Zeichnung in Panzer Tracts No. 22-1 ist es so dargestellt. An der Kiste A15 könnte man noch zwei Verschlüsse ergänzen – sinnvoll vor allem, wenn man das Geschütz ohne Schilde baut, wie man es auf geschätzt 60..70% der Vorbildfotos sieht.