Topol „SS-25 Sickle“ – 1:72 / Zvezda 5003

Das ich dieses Monster irgendwann bauen müsste, war mir sofort klar, als ich in St. Petersburg davor stand. Zusätzlich zu dem Zvezda Bausatz habe ich Resinräder von Armory (AC7320a) verwendet.

Als erstes habe ich mich dem Startrohr gewidmet. Die Passung war super und es war nur wenig Schleifarbeit nötig. Dann kam das Fahrwerk an die Reihe. Dieses ist wunderschön detailliert, besteht aber aus unzählbar vielen Einzelteilen. Von den ganzen Details sieht man dann später auch nicht mehr viel. Aber wahrscheinlich würde ich mich genauso beschweren, wären das Fahrwerk weniger detailliert. Aber wenigstens passt alles und ließ sich auch problemlos und ohne Verwindung zusammenbauen.

Bei den Rädern fand ich die beiliegenden Gummireifen etwas grob und zweifelte, ob es mir gelingen würde den Spritzgrat sauber zu entfernen. Bei Gummi ist das ja nicht so einfach. Also besorgte ich mir den nicht ganz günstigen (kostet nochmal so viel wie der Grundbausatz) Resinsatz von Armory. Die Resinräder haben sehr schöne feine Details, aber zumindest mein Satz hatte auch viele Lufteinschlüsse. Letztendlich war es mir aber möglich für jedes Rad eine Schokoladenseite zu finden, so dass ich letztendlich keinen der Lufteinschlüsse verspachteln musste. Nur wie man die Radnaben anbringen sollte war mir dann nicht so ganz klar und eine Anleitung gab es leider nicht. Letztendlich sahen die Bausatzfelgen aber auch nicht schlechter aus als die Resinteile. So entschloss ich mich dann die Resinreifen auf die Bausatzfelgen zu montieren. Das hat auch sehr gut geklappt, ist wegen der 14 Räder aber auch eine abendfüllende Beschäftigung.

Die einzige weitere Hürde beim Bau waren die Fenster im Fahrerhaus. Die beiliegenden Klarsichtteile waren eher Milchglasscheiben und sehr dick. Also entschloss ich mich hier eigene Scheiben aus dünnem, durchsichtigen Plattenmaterial einzukleben. Ich habe diese einfach von innen hinter die Fensterrahmen geklebt. Das ist natürlich nicht ganz korrekt. Aber mir war nicht danach, die Scheiben genau in die Rahmen einzupassen. Das Gesamtergebnis gefällt mir sehr gut.

Scheiben eingesetzt und maskiert.

Für die Lackierung habe ich mir extra ein Set mit russischen Farben von Ammo of Mig bestellt, nur um dann doch AK4231 Dark Green (FS34102) zu nehmen, weil es mir viel besser gefallen hat. Verschiedenste Effekte würden die Farbe ohnehin noch stark verändern. Mit aufgehellter bzw. abgedunkelter Grundfarbe wurden Panels aufgehellt, Schatten hinzugefügt und insgesamt eine wolkige Lackierung angestrebt.

Mit Ölfarben wurden dann noch gezielter Schatten erzeugt und erhabene Details hervorgehoben. Insbesondere am Startrohr habe ich mit verschiedenen Ölfarben dann noch einen deutlichen Streaking-Effekt erzeugt. Nach einer Schickt Glanzlack dann noch ein Pin-Wash mit „Ak Wash fpr Nato Vehicles“ der dann wieder mit Mattlack versiegelt wurde. Abschließend wurden dann noch ein paar Details wie Feuerlöscher, Stoßstangen und Scheinwerfer bemalt.

Bei den Rädern habe ich dieses Mal etwas neues ausprobiert. Zunächst wurden diese in einem neutralen, mittleren Grau lackiert.  Dann habe ich 2-3 lasierende Farbschichten aus einem Schwarzbraun aufgebracht (3 Tropfen Schwarz, 1 Tropfen Schwarzbraun, 1 Tropfen Flow-Improver, 2-3 Tropfen Wasser). Wobei ich diesen Grundfarbton auch immer etwas variiert habe. Dies ergibt meiner Meinung nach einen sehr realistischen und nicht zu gleichmäßigen Reifen-Effekt. Mit Ölfarben wurden die Reifen dann noch Trockebgemalt um das Profil und die schöne Beschriftung hervorzuheben. Auf einer Glasplatte habe ich dann versucht die Reifen so anzubringen, dass auch alle den Boden berühren – was mir zwar nicht perfekt aber doch ausreichend gut gelungen ist. Und schon steht ein sehr eindrucksvolles, 31 cm langes Modell fertig vor einem. Jetzt müsste man das nochmal in Feuerposition mit einer gerade das Startrohr verlassenden Rakete bauen…..