HMS Conqueror – 1:350 / MikroMir

MikroMir brachte 2022 passend zum vierzigsten Jahrestag des Falklandkonfliktes auch ein Modell der HMS Conqueror im Maßstab 1:350 auf den Markt. Die Qualität entspricht dem, was man von MikroMir gewohnt ist. Die Teile sind ordentlich gespritzt und haben gute Gravuren. Etwas Grat und Fischhaut gilt es zu beseitigen. Die Passgenauigkeit ist gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der großen Hersteller.

Der Rumpf ist horizontal geteilt. Zusätzlich gibt es noch ein drittes Teil auf der Rumpfoberseite, welches den Flutschlitzen folgt. Die Teile passten gut zusammen. An den Übergängen des oben eingesetzten Teils zum Rest des Rumpfes musste etwas gespachtelt und der Übergang verschliffen werden. Nach dem Verschleifen der Rumpfnaht wurden die Gravuren repariert. Die unteren Torpedorohre musste ich dabei komplett neu gravieren.

Es folgen die vorderen Tiefenruder, an deren Übergängen zum Rumpf auch etwas gespachtelt und geschliffen werden musste, sowie die hinten Tiefen und Seitenruder. Nachdem auch der Turm aufgeklebt war, was das U-Boot schon fast lackierfertig. Die Schraube wird wie bei MikroMir üblich aus einem Ätzteil und einem Kunststoff-Konus zusammengebaut. Bei den Ausfahrgeräten habe ich beschlossen erst gar nicht den Versuch zu starten, die Bausatzteile ordentlich zu versäubern, sondern diese gleich aus Messingröhrchen nachgebaut. So sind sie auch garantiert rund und gerade.

Nach einer Grundierung spritzte ich das ganze Modell in einem dunklen Grau. Um etwas Abwechslung in die Farbe zu bekommen habe ich dieses Mal eine Technik aus dem Flugzeugmodellbau ausprobiert, das so genannte Mottling. Von einem groben Aquarienfilter habe ich mir eine sehr dünne Scheibe (2-3mm) heruntergeschnitten. Durch dieses Netz habe ich dann mit einem helleren Grau ein zufälliges Fleckenmuster auf das Unterwasserschiff gesprüht. Abschließend habe ich das Maskierband entfernt und mit einem stark verdünnten Schwarz-Braun alles übernebelt, um die Kontraste abzumildern und das finale Aussehen zu erreichen.

Wie üblich folgt eine Schicht Klarlack und dann die Decals. Ein schwarzer Pinwash hilft nochmal einige der Gravuren hervorzuheben. Einzelne Luken und Panels wurden mit einem helleren Grau etwas hervorgehoben. Die Ausfahrgeräte wurden mit dem Pinsel bemalt. Dem Bausatz liegt auch eine – für meinen Geschmackt etwas zu große – Piratenflagge bei. HMS Conqueror hatte diese bei der Rückkehr von den Falklands als Zeichen der Versenkung der ARA General Belgrano gehisst. Das Decal habe ich auf ein Stück Alufolie aufgebracht. So konnte ich es nach dem Trocknen schön in Form bringen und an einem der Ausfahrgeräte befestigen. Abschließend wurde das ganze Modell mit Mattlack versiegelt. Am Wasserpass habe ich mit stark verdünnter grauer und beiger Acrylfarbe von Hand in mehrere Durchgängen Schmutzablagerungen dargestellt. Als finaler Schritt wurde der Propeller montiert und das Modell auf seinen Sockel gesetzt.

Den Ständer habe ich selber aus MDF gefräst und lackiert. Ich habe mir hierfür eine Schablone gebaut, damit ich meine U-Boote alle auf einheitlichen Sockeln präsentieren kann. Die den Bausätzen beiliegenden Sockel sind in der Regel nicht wirklich zu gebrauchen.

Fazit: Der Bau hat Spaß gemacht und die HMS Conqueror ist eine sehr willkommene Ergänzung der meiner Sammlung.